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Nach überraschend guten Zahlen legt Palantir mit weiteren guten Neuigkeiten nach und verwöhnt damit die eigenen Aktionäre

Rund einen Monat ist es her, dass Palantir bei den Börsianern mit hervorragenden Zahlen und einem freundlichen Ausblick punkten konnte. Die Aktie begab sich daraufhin in den Rallyemodus, welcher durch den KI-Hype noch weiter angefacht wurde. Auf weitere gute Neuigkeiten mussten die Anleger nicht lange warten.

Davon konnte Palantir PLTR zuletzt gleich mehrere abliefern. Zum einen erhielt das Unternehmen einen frischen Großauftrag von niemand geringerem als der US-Regierung. Genauer ist es das US Special Operations Command, welches auf der Suche nach Unterstützung bei der Analyse großer Datenmengen ist. Das ist mehr oder weniger die Spezialität von Palantir. 463 Millionen Dollar sollen für die Software-Lösungen fließen.

Das Ganze nimmt auch den Leerverkäufern etwas den Wind aus den Segeln. Jene setzten Palantir erst vor einigen Tagen zu und einige argumentierten damit, dass das Unternehmen überhaupt keine überzeugenden Produkte im Portfolio habe und die Börsianer mit wilden Versprechen rund um neue KI-Technologien einzulullen versuche. Dass die Spezialkräfte der US-Armee nun beherzt zugreifen, spricht klar gegen dieses Narrativ. Jenen ist schließlich genügen Kompetenz zu unterstellen, um nicht eine halbe Milliarde Dollar für unnütze Spielereien aus dem Fenster zu werfen.

Palantir mischt die Cloud auf

Abseits des neuen Großauftrags findet Palantir nun auch Verwendung bei der Amazon-Cloud AWS. Dort sollen die Software-Lösungen des US-Unternehmens künftig Fertigungsdaten in größerem Ausmaß als bisher genutzt werden. Viel Konkretes dazu gab es leider nicht zu hören. Doch schon allein aufgrund des großen Namens des neuen Partners führt das Ganze zu viel Aufmerksamkeit an den Märkten und es lässt sich hier auch durchaus neues Wachstumspotenzial erkennen.

Jenes haben die Anlegerinnen und Anleger schon lange erkannt. Die Palantir-Aktie befindet sich weiterhin mitten im Aufwärtstrend. Eine kleine Korrektur am Dienstag ändert daran nichts. Nach Abschlägen in Höhe von 1,6 Prozent schaffte das Papier es gestern per Handelsschluss noch immer auf 14,28 Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie vor einem Monat und am Nachmittag konnte mit 14,58 Euro ein neuer Höchststand gefeiert werden. Die Rallye ist also noch immer in vollem Gange.

Solange der Strom an guten Neuigkeiten nicht abbricht, werden die Bären bei der Palantir-Aktie auch weiterhin einen schweren Stand haben. Das gilt besonders dann, wenn das Unternehmen die blumigen Versprechen rund um KI-Technologien einhalten kann. Denn gerade aktuell kaufen die Börsianer so ziemlich alles, was in diesem Segment auch nur entfernt Erfolg verspricht.

Geht da noch was bei Palantir?

Palantir könnte also den laufenden KI-Hype durchaus nutzen, um die eigenen Kurse noch weiter in Richtung Norden zu treiben. Warnende Worte von Seiten der Leerverkäufer sind derweil aus Anlegersicht nicht vollständig zu ignorieren. Doch momentan handelt es sich dabei erst einmal nur um unbelegte Aussagen und auch Palantir selbst gibt sich da eher gelassen. Die Reaktion des CEO auf die Vorwürfe hinterließ bei manchem Aktionär offenbar Eindruck und für den Moment scheint das Unternehmen sogar noch gestärkt zu werden.

Nicht gefeit ist die Palantir-Aktie freilich vor ganz gewöhnlichen Gewinnmitnahmen, welche den Kursen in der Nähe der Höchststände jederzeit zusetzen können. Da wir uns an den Märkten in eine nervöse Phase rund um Zinssorgen und Co bewegen, sind solche wohl gerade in den kommenden Tagen nicht völlig unwahrscheinlich. Solange sie sich in Grenzen halten, gibt es aber keinen Grund für spontane Panikattacken. Gewinne können hier noch laufengelassen werden. Wer bisher den Einstieg verpasst hat, kann aber auch noch auf den nächsten Dip warten. Wie immer lassen sich die weiteren Kursentwicklungen aber natürlich nicht mit Sicherheit prognostizieren.

07.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler