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Trotz konjunkturellem Gegenwind - Rekord bei Erwerbstätigen in Deutschland

Trotz Inflation und Energiekrise hat die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland einen Rekord erreicht. Im Sommerquartal waren 45,6 Millionen Frauen und Männer in Lohn und Brot, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dies waren 22.000 Personen und damit minimal mehr als im Frühjahr 2022. Den bisherigen Höchststand gab es Ende 2019, dem letzten Quartal vor Beginn der Corona-Pandemie, die die deutsche Wirtschaft stark belastet hat und deren Folgen immer noch zu spüren sind.

Ohne Bereinigung um jahreszeitliche Schwankungen erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen mit der einsetzenden Herbstbelebung von Juli bis September um 166.000 oder 0,4 Prozent. Dieser saisonübliche Anstieg fiel aber verhaltener aus als im Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (224.000 Personen und 0,5 Prozent). Verglichen mit dem Vorjahresquartal 2021 gab es ein Plus von 490.000 Personen oder 1,1 Prozent. Damit hat sich der Jobaufbau auf Jahressicht zwar fortgesetzt, der Zuwachs ist aber kleiner geworden, nach plus 669.000 Personen im Frühjahr.

Das größte Beschäftigungsplus gab es im Sommer erneut im Service-Sektor mit 450.000 Personen oder plus 1,3 Prozent. Den höchsten absoluten Beschäftigungsgewinn verzeichnete der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit 163.000 Personen, gefolgt von Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 129.000 sowie den Unternehmensdienstleistern mit 77.000 Personen. Im Bereich Information und Kommunikation entwickelte sich der Beschäftigungszuwachs mit 69.000 Personen und einem Zuwachs um 4,8 Prozent noch dynamischer. "Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern setzte sich hingegen der bereits seit Jahren bestehende Abwärtstrend fort - minus 11.000 Personen oder minus 1,0 Prozent."

Im Produzierenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 0,5 Prozent und 40.000. Am Bau gab es trotz der schwierigen Lage mit Lieferengpässen und höheren Kosten ein Plus von 10.000 Personen (plus 0,4 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei sank die Zahl der Erwerbstätigen hingegen um 10.000 (minus 1,7 Prozent), womit sich der langfristige Trend in dieser Branche bestätigte.

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